Synopsis
BERLIN 202- is an atmospheric b/w staged documentary about Berlin in times of pandemic and the increasingly absurd lives of two friends. With citations from “The Plague,” the film creates a parallel to Albert Camus’ Oran from 194-.
Directors Statement
In March 2020 life in Berlin suddenly came to standstill. There were hardly any cars on the streets anymore, the playgrounds were cordoned off with red tape, and a colleague from the documentary film scene said that it was important to record this as it would never happen again. An empty Berlin, the architecture, the generously laid out visual axes, would be perceived completely differently if they were so unexpectedly emptied. I thought similarly. However, at this point in time, catastrophe scenarios were running through my head. It was already apparent this spring that it would be another unusually hot summer. The pandemic was accompanied by the effects of climate change. I didn't have a drone at my disposal - without a doubt one of the most tempting cinematic means to show an empty Berlin. I was also not one of those who had access to the hospitals. Nevertheless, I started wandering around the city with the camera.
I quickly realized that the images of emptiness were not enough for me. Like most people, I only had contact with my closest friends, whose lives, like mine, had unintentionally slowed down, who didn't necessarily find it easy to stay at home, and for whom filmmaking was an enjoyable pastime promised. It just happened naturally that they became part of my project.
After the pandemic ended, everyday life caught up with me very quickly. I didn't have the time to edit the footage I shot, and I admit I even forgot about it. Time didn't belong in my fast-moving reality at all. It wasn't until the summer of 2023 that I got my hands on the hard drive with the files again. The result of this first sighting from back then is BERLIN 202-.
Perhaps the film will awaken in you memories of the very special atmosphere of those days. You may have had similar experiences, but many things are certainly completely different.
I definitely wish you an intense experience with my film!
Susann Reck
Zusammenfassung
BERLIN 202 – ist eine stimmungsvoll inszenierter Dokumentarfilm über Berlin in Zeiten der Pandemie und das immer absurder werdende Leben zweier Freundinnen. Mit Zitaten aus „Die Pest“ stellt der Film eine Parallele zu Albert Camus‘ Oran aus dem Jahr 194- her.
Directors Statement
Im März 2020 stand auch das Leben in Berlin plötzlich mehr oder weniger still. Auf den Straßen fuhren kaum noch Autos, die Spielplätze wurden mit roten Bändern abgesperrt, und ein Kollege aus der Dokumentarfilmszene meinte, das müsse man unbedingt festhalten, so etwas werde es nie wieder geben. Ein leeres Berlin, die Architektur, die großzügig angelegten Sichtachsen würden, so unverhofft entleert, ganz anders wahrgenommen werden können. Ich dachte ähnlich, auch ich war fasziniert, wie kühn dahin geworfen die viel zu breite Straße des 17.Juni jetzt wirkte. Allerdings- zu diesem Zeitpunkt spuckten von meiner Seite eher die Katastrophenszenarien durch meinen Kopf. Es zeichnete sich in diesem Frühjahr bereits ab, dass es wieder ein ungewöhnlich heißer Sommer werden würde- die Pandemie wurde von den Auswirkungen des Klimawandels begleitet. Ich hatte keine Drohne zur Verfügung- zweifelsohne eine der verlockendsten filmischen Mittel, um ein leeres Berlin zu zeigen. Auch gehörte ich nicht zu jenen, die Zugang zu den Krankenhäusern hatten. Trotzdem fing ich an, mit der Kamera durch die Stadt zu streifen. Dabei hatte ich nicht wirklich einen Plan. Keiner wusste ja, wie das Ganze ausgehen würde, was für das Dokumentarische- und für mich!- den eigentlichen Reiz ausmachte.
Ich merkte schnell, dass mir die Bilder von der Leere nicht reichten. Wie die meisten anderen auch, hatte ich nur noch Kontakt zu meinen engsten Freund*innen, deren Leben sich, so wie meins, ungewollt verlangsamt hatte, denen es nicht unbedingt leicht fiel, zu Hause zu bleiben, und für die das Filmemachen einen angenehmen Zeitvertreib in Aussicht stellte. Es ergab sich im Verlauf wie von selbst, dass sie Teil meines Projekts mit ungewissem Ausgang wurden.
Nach dem Ende der Pandemie, holte mich der Alltag sehr schnell wieder ein. Ich hatte weder Zeit noch Muße das gedrehte Material zu schneiden, und ich gebe zu, ich hatte das Projekt sogar vergessen. Die Zeit gehörte so garnicht in meine schnelllebige Realität. Erst im Sommer 2023 kam mir die Festplatte mit den entsprechenden Dateien wieder zwischen die Finger. Das Ergebnis dieser ersten Sichtung von damals ist BERLIN 202-.
Vielleicht weckt der Film auch in Ihnen Erinnerungen an die ganz besondere Atmosphäre jener Tage. Möglicherweise haben Sie manchen ähnlich erlebt, sicher ist Vieles auch ganz anders.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall ein intensives Erlebnis!
Susann Reck